Neophytenmanagement
Als Neophyten werden gebietsfremde Pflanzen bezeichnet, die seit der Entdeckung Amerikas 1492 beabsichtigt oder unbeabsichtigt in andere Gebiete und Kontinente eingebracht wurden und sich dort selbstständig ausbreiten (griechisch: neos=neu, fremdartig; phyteia=Pflanze).
Nur wenige Arten treten invasiv auf, d.h. diese sind imstande die ursprüngliche Vegetation und die daran angepasste Tierwelt durch Ausbildung von monokulturartigen Beständen auf Dauer zu verdrängen. Die Ausbreitung von Neophyten hat in den vergangenen Jahren zu einer massiven Einschränkung der Biodiversität geführt. Monotone Böschungen schmälern nicht nur das Nahrungsangebot für Insekten, sondern auch v.a. die kulturelle Ökosystemdienstleistung dieses wertvollen GebietesNeophyten sind gebietsfremde Pflanzen, die beabsichtigt oder unbeabsichtigt in andere Gebiete und Kontinente eingebracht wurden und sich dort selbstständig ausbreiten.
In den letzten Jahren konnten sich auch einige dieser Pflanzen bei uns in der Region ansiedeln. Dazu zählt unter anderem der japanische Staudenknöterich und das drüsige Springkraut. Leider treten diese Art invasiv auf, das heißt, sie verdrängen die ursprüngliche Vegetation und die daran angepasste Tierwelt, erhöhen die Erosionsgefahr und können Schäden an Bauwerken und Infrastruktur verursachen.
Der Knöterich kommt ursprünglich aus Ostasien und wurde als Zier- und Futterpflanze nach Europa gebracht. Es wird davon ausgegangen, dass der Japan- Staudenknöterich, welcher in unserer Region vorkommt, seit etwa 1825 in Europa ist und seit 1900 in Tirol.
Der Staudenknöterich hat breite, eiförmige Blätter, welche mit bis zu 30 cm sehr groß werden können. Die Stängel sind grün- rot gesprenkelt und innen hohl, womit diese an den Bambus erinnern. Der Knöterich kann eine Höhe von vier Meter erreichen, wobei der Zuwachs an einem Tag bis zu 30 cm betragen kann. Die Blüte dauert von Juli bis September. Im Winter sterben die Blätter und Stängel ab, da die Ausbreitung jedoch über die Wurzelmasse erfolgt, ist das Überleben gesichert.
Im Zuge der Projekte an der Großache wurden verschiedene Methoden eingesetzt, um den Befall durch den Staudenknöterich zu bekämpfen:
- Mähen
- Bodenaustausch
- Abdecken mit Folie
- Konkurrenzbepflanzung
Detaillierte Informationen und Ergebnisse der einzelnen Methoden entnehmen Sie den Downloads.
Neben dem japanischen Staudenknöterich hat sich das drüsige Springkraut bei uns angesiedelt. Nach Europa wurde es erstmals 1839 als Zier- und Bienentrachtpflanze eingeführt.
Das Springkraut, welches durch eine rosa- violette farbende Blüte und einen glasigen, roten Stängel charakterisiert wird, ist in unserer Region an zahlreichen Wanderwegen, Böschungen und Mooren zu finden. Die Verbreitung des Springkrauts ist sehr schnell und effektiv, da eine Pflanze bis zu 2500 Samen besitzt. Die beste Methode zur Bekämpfung des Springkrauts ist das Ausreißen BEVOR die Pflanze blüht. Dies wurde bereits in Zusammenarbeit mit zahlreichen Freiwilligen und Schulen an einigen Flächen umgesetzt.
Quelle: Pagitz, K. (Universität Innsbruck): Nicht-Einheimische Pflanzenarten in Tirol