31.05.2024
Unsere Almen bieten Lebensraum für zahlreiche spezialisierte Pflanzen und Tiere, die anderswo nicht vorkommen. Extensive Almbewirtschaftung leistet daher einen erheblichen Beitrag zum Erhalt und der Steigerung der Biodiversität. Doch wie kann dieser Artenreichtum auch für künftige Generationen erhalten werden?
Angesichts des Fortschreitens von Klimakrise, Artenschwund und Verlust landschaftlicher Vielfalt gewinnt die nachhaltige Nutzung von Almflächen zunehmend an Bedeutung. Gleichzeitig ist die Almbewirtschaftung mit hohem Aufwand verbunden und für Intensivierungen in der Regel nicht geeignet. Schon allein deshalb ist dieser Bereich der Landwirtschaft stark vom Strukturwandel und seinen Folgen betroffen.
Typisch für unsere Almenlandschaft sind kleinräumige natürliche Standortunterschiede. Sie bieten mosaikartige Lebensräume für sepzialisierte Pflanzen- und Tierarten. Magerrasen nehmen auf den Almen einen Großteil der Fläche ein. Sie weisen eine besonders hohe Anzahl an Pflanzenvielfalt auf. So kommen auf einer Fläche von 50m² mehr als 50 Pflanzenarten vor. Für die Vielfalt spielt das Lichtangebot eine große Rolle. Die Beweidung verhindert die Beschattung durch Hochstauden und das Ansiedeln von Gehölzen. Das Weidevieh beeinflusst zudem die Zusammensetzung der Samenbank im Boden. Durch die Beweidung erfolgt die Verteilung der Samen (z.B. durch Transport über das Fell, den Klauen oder Hufen sowie durch den Kot der Tiere). Vor allem Schafe sind wegen ihres dichten Fells für die Samenausbreitung über größere Distanzen besonders wichtig.
Allerdings sinkt der Artenreichtum mit der Beweidungsintensität, weil es nur wenige Almpflanzen gibt, die häufigen Viehtritt und ständigen Verbiss ertragen.
Weidemanagement für mehr Artenvielfalt
Aus Naturschutzsicht werden die Almwiesen in Österreich durch den oft üblichen freien Weidegang nachteilig beweidet. Beim freien Weidegang können Tiere gemäß ihren Vorlieben fressen. An diesen Stellen kommt es schnell zur Übernutzung einzelner Flächen. Gleichzeitig werden die unteren Almbereiche nicht ausreichend beweidet und drohen zu verbuschen. Frei weidende Rinder können leicht in ungeeigneten Flächen wie z.B. trittempfindlichen Feuchtflächen weiden, was Erosion durch Viehtritt begünstigt. Für die ausgewogene Pflege der Almweiden und ihrer Artenvielfalt braucht es daher ein Weidemanagement, das auch Weideführung beinhaltet.
Hier geht’s zu den Förderrichtlinien der ÖPUL Maßnahme Naturschutz auf der Alm.