24.06.2024
Am 15. Juni ging es für 16 Landwirt:innen der Region Pillerseetal/Leukental in den benachbarten Pinzgau nach Saalfelden. Der Gruberhof lud ein, gemeinsam in eine Richtung zu blicken, vorhandene Potentiale zu nützen und Biodiversität zu steigern. Organisiert und finanziert wurde die Exkursion durch die KLAR! regio³ gemeinsam mit dem LFI Tirol.
Der Landwirt Ernst Moßhammer hat den ehemalig intensiv genutzten Betrieb extensiviert und zeigte den interessierten Teilnehmer:innen, wie Biodiversitätsförderung und Milchwirtschaft im Vollerwerb möglich ist. Mit dem abgestuften Wiesenbau werden die Wiesenstandorte unterschiedlich genutzt. Ein Teil klassisch zur Leistungsfuttermittelgewinnung für die Milchkühe, ein anderer Teil als Biodiversitätsfläche für selten gewordene Tagfalterarten.
Auch die Mähtechnik wurde vorgestellt. Möglichst tier- und pflanzenschonend setzt Ernst Moßhammer einen Balkenmäher ein, der mit Sohlen auf ca. 10 cm Mahdhöhe gestellt wird. Damit bleibt der Großteil der Tier- und Pflanzenwelt beim Mähvorgang verschont und gleichzeitig steigt die Qualität des Heus (keine Verschmutzung). Mittlerweile haben sich auf der Fläche selten Tagfalter-Arten angesiedelt. Auf den extensiven Wiesen wachsen Glockenblumen, Witwenblumen, Flockenblumen und zahlreiche andere heimische Pflanzen.
Förderung durch EBW (Ergebnisorientierte Landwirtschaft)
Um die Artenvielfalt in Gunstlagen zu stärken, werden Biodiversitätsflächen durch das Programm EBW (Ergebnisorientierte Landwirtschaft) gefördert. In der EBW werden statt Maßnahmen konkrete Ziele und Indikatoren auf der Fläche vereinbart – z.B. das Vorhandensein bestimmter Arten wie z.B. dem Wiesensalbei. Die Maßnahmen zur Erreichung der Ziele werden Jahr für Jahr vom Landwirt oder der Landwirtin selbst entschieden. Damit dieses neue System gut funktioniert, erhalten die Betriebe zu Beginn eine umfassende Beratung durch eine Ökologin oder einen Ökologen. Die relevanten Flächen werden alle gemeinsam begangen. Interesse an EBW? Link und Broschüre finden Sie im Downloadbereich.
Quelle: https://www.ebw-oepul.at/